90 Jahre nach dem 12. Februar 1934 werden unter dem Titel „Aufstand gegen Diktatur“ die Ereignisse neu beleuchtet. „Mit dieser Ausstellung wirken wir einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum als politisch passiv betrachtet“, erläutert Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich, das Grundkonzept der Ausstellung. „Viele soziale Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich erachten, haben ihren Ursprung in ländlichen Protesterhebungen. Der ländliche Raum hat die politische Entwicklung in Österreich massiv mitgeprägt. Manchmal laut und heftig – wie der Aufstand der Tabakarbeiterinnen in Stein 1886 oder die Protestcamps in Hainburg 1984 – oftmals aber auch leise und individuell.“
Mit einem Blick auf aktuelle Themen und Methoden ländlichen Protests, spannt die Präsentation den Bogen zur Gegenwart. Die Ausstellung spiegelt das breite politische Spektrum der österreichischen Gesellschaft wider und ihre Kämpfe für faire Arbeitsbedingungen, gute Bezahlung und Umweltschutz. „Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, dass politischer Protest für soziale Verbesserungen nicht nur in Städten stattgefunden hat. Auch aus diesem Grund wollten wir sie bei uns im Museum Arbeitswelt zeigen“, so Stephan Rosinger, künstlerischer Leiter des Museum Arbeitswelt. Gänzlich neu wurde eine Station über die Februarkämpfe 1934 in Steyr erarbeitet. Das Rechercheteam aus dem Museum Arbeitswelt hat 90 Jahre nach dem Februaraufstand 1934 die Ereignisse zusammengeführt, die zum Verlust der Demokratie in Österreich geführt haben.
Moderne Gestaltung
Mit den Illustrationen von Lenz Mosbacher wurde die Geschichten neu inszeniert. Durch bewegliche Mobiles und frei hängenden Text- und Bildtafeln werden BesucherInnen durch die 14 Kapitel geleitet. „Mit den Illustrationen, die durchaus auch als Graphic Novel erscheinen könnten, bietet die Ausstellung vor allem auch für junge Menschen viele Anknüpfungspunkte”, sagt Martin Hagmayr, der die Kulturvermittlung im Museum Arbeitswelt leitet.
Weitere Infos: museumarbeitswelt.at