Flandern: Kunst, Kultur und Genuss
MECHELEN – BAROCK UND GENUSS
All die oben genannten Stärken Flanderns vereint die Stadt Mechelen. Seit Anfang September können BesucherInnen dort mit echten Flämischen Meistern chatten. Auf dem neuen interaktiven Rundgang „Rubens in Stein“ nimmt Lucas Faydherbe (1617-1697) die Gäste mit auf eine inspirierende Reise in seine Barockwelt und die seines Lehrmeisters Peter Paul Rubens. Während des Spaziergangs durch die Innenstadt machen sie Station in den drei historischen Kirchen, für die der Meister am meisten gearbeitet hat: die „St. Rombouts-Kathedrale“, die „Kirche unserer Lieben Frau jenseits der Dijle“ und die „Basilika unserer Lieben Frau von Hanswijk“. Via WhatsApp „besprechen“ sie mit dem Meister die Werke und entdecken die besondere Verbindung – oder die gesunde Konkurrenz – mit seinem Lehrmeister Rubens.
Fahrradspaß und Genuss verspricht zum Beispiel die Tour Mechelen – Boom. Start und Endpunkt dieser Radroute ist die Traditionsbrauerei Het Anker in Mechelen. Nach 58 abwechslungsreichen Kilometern durch Flusslandschaften, Wälder, Sumpfgebiete und vorbei an kulturellen Highlights wartet, wieder retour in Mechelen, die wohlverdiente Belohnung: ein frisch gezapftes Bier im Het Anker. Die knapp 150 Jahre vor Faydherbes Geburt gegründete Brauerei (1471) zählt zu den ältesten des Landes. Die vielfach ausgezeichneten „Gouden Carolus“-Biere sind weit über die Grenzen hinaus bekannt und geschätzt.
BRÜSSEL: DIE WELT DES BIERES
Apropos Bier: Der Gerstensaft ist omnipräsent in Flandern: Unzählige Brauereien und Biersorten gibt es zu entdecken. Flandern-Reisenden, die die Brautradition – sie hat UNESCO Welterbe-Status – konzentriert erleben wollen, sei die „Belgian Beer World“ empfohlen. Im historischen Gebäude der Brüsseler Börse laden sie rund hundert belgische Brauereien, von den kleinsten bis zu den größten, ein, die verschiedenen Biere kennenzulernen. In einem interaktiven Umfeld rückt die Geschichte des Bieres, der Brauprozess, die Geschichten von Brauerfamilien und vieles mehr in den Mittelpunkt. Und: Am Ende gibt es für die BesucherInnen eine Verkostung. Prost!
GENT: STREETFOOD UND STREETART
Am Thema Genuss – speziell im Herbst, wo noch warme Temperaturen locken – können BesucherInnen in Gent auf keinen Fall vorbei, denn die BewohnerInnen Gents leben es vor: Sie alle zieht es auf die Terrassen, in die Gastgärten der trendigen Lokale der Stadt. Vom Apéritif in der Altstadt bis zum Dinner am Wasser reicht das Spektrum.
Eine Adresse mit einer besonderen Geschichte ist zum Beispiel „t Galgenhuisje“, die als kleinste Kneipe Gents gilt – zum Glück gibt es die Terrasse. In dem historischen Gebäude, dem Pansenhaus, wurden einst Innereien an die ärmere Bevölkerung verkauft. Seinen Namen hat es jedoch von den tragischen und traurigen Vorgängen an seiner Rückseite…
Eine Kombination aus Geschichte und moderner Architektur ist das „Ray“, an dem Gäste bei einem Stadtrundgang ohnehin nicht vorbeikommen: Die Glasorangerie befindet sich neben der St. Nikolaus-Kirche. 1994 als Provisorium errichtet, wurde sie bald eine Institution und Treffpunkt der Genter.
Von seiner modern-urbanen Seite erleben BesucherInnen Gent auf einer 3,3 km langen Route, auf der sie in die farbenfrohe Street-Art-Szene der lebendigen Studentenstadt eintauchen. Startpunkt ist das Kulturzentrum VIERNULVIER, auf dessen Fassade das Werk der Künstler Haitham Haddad und Sarah Yu Zeebroek prangt. Eine Interpretation des blau-gelben Wandgemäldes obliegt den BetrachterInnen selbst. Entlang des Rundgangs durch die Gassen finden sich zahlreiche abstrakte, poetische und fotorealistische Werke, die von bekannten Namen wie ROA oder A Squid Called Sebastian oder auch anonymen KünstlerInnen stammen.
40 JAHRE ANTWERP SIX
Im Jahr 2026 (28.03.2026 — 17.01.2027) feiert das MoMu in Antwerpen den 40. Jahrestag des internationalen Durchbruchs der Antwerp Six. Zum ersten Mal widmet sich eine große Ausstellung diesen sechs ikonischen ModedesignerIinnen. Die Ausstellung beleuchtet den einzigartigen Weg, der diese sechs außergewöhnlichen Talente verbindet. Alles begann mit ihrem Studium an der Modeabteilung der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen und mündete in sechs einflussreiche Einzelkarrieren. 1986 präsentierten Dirk Bikkembergs, Ann Demeulemeester, Walter Van Beirendonck, Dries Van Noten, Dirk Van Saene und Marina Yee ihre Kollektionen auf der British Designer Show in London – ein Moment, der Antwerpen auf die globale Modelandkarte setzte. Ihre unverwechselbare Handschrift prägt die internationale Modewelt bis heute.
Informationen zu Flandern: www.visitflanders.com/de