Die besten Wanderrouten in Katalonien
Die Fernwanderwege
Ein abwechslungsreiches Netz an gut in Rot-Weiß markierten Fernwanderwegen durchzieht die Region. Grans Recorreguts (GR) heißen sie auf Katalanisch, und sie sind wohl die beste Möglichkeit, tief in die Seele der Landschaften einzutauchen. Besonders spektakulär ist der GR 11, der eine gesunde Kondition erfordert. Der Senda Pirinaica führt vom Cap de Creus an der Ostspitze der Iberischen Halbinsel weit hinauf in die Bergwelt der Pyrenäen und von dort weiter bis zum Cabo Higuer am Atlantik. Insgesamt ist er gute 800km lang – eine Distanz, die ambitionierte Wandernde durchaus sechs bis acht Wochen lang beschäftigt und traumhafte Buchten, romanische Kirchen, urige Bauernhöfe, Burgruinen und Bergseen sowie spektakuläre Aussichtspunkte bietet.
Wer sich lieber Meeresluft um die Nase wehen lässt, wählt den GR 92, den Sendero del Mediterrani, der auf 200km Länge von Portbou an der Grenze zu Frankreich bis nach Blanes an der südlichen Costa Brava verläuft. Malerische Buchten, ursprüngliche Fischerdörfer und reizvolle Naturparks gehören unterwegs zu den Highlights. Immer wieder führen auch Seitenwege und Alternativrouten zu besonderen Sehenswürdigkeiten. Problemlos kann man je nach Lust und Laune (und nach dem verfügbaren Zeitbudget) auch nur eine oder mehrere Tagesetappen absolvieren.
Wandern am Meer
Im 19. Jahrhundert hielt die spanische Guarda Civil von den katalanischen Küstenwegen aus Ausschau nach Schmugglern, die über eben diese Wege auch ihre Waren an Land brachten und weiter verteilten. Die Grenzwache drehte hier regelmäßig ihre Runden (Ronda), was dem malerischen, zum Teil über 1.000 Jahre alten Fußweg am Mittelmeer seinen heutigen Namen gab. Heute ist der meist nahe der Küstenlinie verlaufende Weg nicht zuletzt wegen der zahllosen faszinierenden Panoramablicke auf die Costa Brava bei Wanderern aus aller Welt beliebt. Einzelne Abschnitte des Camí de Ronda eigenen sich perfekt für ausgedehnte Spaziergänge oder Tagestouren.
Dank einer gut eingespielten Infrastruktur ist der Camí de Ronda auch für einen mehrtägigen Wanderurlaub geeignet. Es gibt zwei verschiedene Varianten dieses Weges: Die lineare Route ist 43km lang und führt fast immer am oder oberhalb des Meeres entlang. Sie beginnt n Sant Feliú de Guíxols endet im Fischerdorf Begur. Ein Wander-Leckerbissen, der sich locker in zwei bis drei Tagen bewältigen lässt. Die zweite Route ist ein 140km langer Rundweg, der in Girona beginnt und endet und von dort hinunter bis an die Costa Brava über die Küstenstrecke und wieder zurück nach Girona führt. Ein herrlicher Weg, der auf alten Hirtenpfaden verläuft, ganz abseits der Touristenströme. Rund 80% der Strecke führt durch Naturschutzgebiete und entlang schroffer Klippen an der Küste, zu paradiesischen Badebuchten und durch mittelalterliche Dörfer im Landesinneren. Besonders praktisch: Wer den Rucksack mit dem Gepäck nicht über Stock und Stein schleppen will, kann vorab einen Transport für das Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft buchen. Weitere Infos hier
weitere Schöne Routen
Carros de Foc
Der Klassiker unter den katalanischen Hochgebirgsrouten entstand 1987, als die Hüttenwirte der Region beschlossen, den Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici an einem einzigen Tag zu umrunden und dabei in jeder der Hütten einen kurzen Stopp einzulegen. Seitdem ist diese Pyrenäen-Route als Carros de Foc (deutsch: Feuerwagen) bekannt. Der 55km lange Rundweg mit einem Höhenunterschied von insgesamt 9.200 Metern ist ein Leckerbissen für LiebhaberInnen von Wanderungen im Hochgebirge. Je nach Fitness sollte man für die Gesamtstrecke fünf bis sieben Tage einplanen. Übernachtet wird in einfachen Berghütten, höchster Punkt ist mit 2.745 Metern der Collado de Contraix. Weitere Infos
Els Tres Monts
Kontrastprogramm zum quirligen Barcelona: die nahe und doch unberührte Natur entlang der 106km langen Wanderroute Els Tres Monts (deutsch: die drei Berge) durch die drei Naturparks Montseny, Sant Lorenç i l’Obac und Montserrat. Nur 45km von Barcelona entfernt liegt der Wanderweg, der auf sechs Tagesetappen aufgeteilt ist. Grandiose Panoramen, stille Dörfer und urige Landhäuser säumen die Route, an deren Ende die wilde Felslandschaft von Montserrat ein letztes, eindrucksvolles Ausrufezeichen setzt. Weitere Infos
Die Zisterzienserroute
Wo sich Geschichte, Weltkulturerbe und Natur treffen: Der Zisterzienserorden spielte im 12. Jahrhundert zur Zeit der Reconquista in Spaniens eine wichtige Rolle, was sich vor allem im Hinterland von Tarragona anhand vieler prächtig erhaltener Klosteranlagen nachvollziehen lässt. Die 104km lange Zisterzienserroute, als GR 175 markiert, führt durch Felder, Wälder und Wiesen zu den Highlights dieser Klöster, von denen einige längst zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Unterwegs wandert man durch Weinberge, vorbei an trutzigen Festungen, mittelalterlichen Dörfern und romanischen Kirchen. Weitere Infos
La Garrotxa
28 Routen führen durch den Naturpark Garroxta Das Wegnetz Itinerrania durchzieht eine faszinierende Vulkanlandschaft, in der erloschene Vulkankegel und Lavafelder, aber auch herrliche Eichen- und Buchenwälder das Bild bestimmen. Im Frühling begegnet man allerorts blühenden Wiesen, im Herbst liefert die Färbung der Bäume unzählige Fotomotive. Ganz gleich, wie fit man ist oder wie viel Zeit man mitbringt – auf den zahlreichen alten Fußwegen, die durch mittelalterliche Dörfer und zu geschichtsträchtigen Trutzburgen führen, findet jede/r BesucherIn die perfekt geeignete Route. Weitere Infos
El Camí de Sant Jaume
Der berühmteste unter den europäischen Pilgerwegen, der Jakobsweg, verläuft auch durch Katalonien. Neben der spirituellen Erfahrung stellt er auch eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, die Städte im Landesinneren der Region kennenzulernen. Der katalanische Camí de Sant Jaume beginnt in Port de la Selva an der Costa Brava und führt zum Kloster Sant Pere de Rodes, das schon seit dem Mittelalter ein beliebtes Pilgerziel ist. Oder man startet im Grenzort La Jonquera in den Pyrenäen, der auf einer der beliebtesten Hauptrouten des europäischen Jakobswegs liegt.
In Figueres vereinen sich beide Routen und führen weiter über Girona nach Vic mit einem imposanten Rathausplatz, der Kathedrale Sante Pere und einem antiken römischen Tempel. Weiter geht’s durch Eichen- und Steineichenwälder zum Mon Sant Benet. Dort befindet sich nicht nur ein romanisches Kloster, sondern auch die Stiftung, in der die Kochlegende Ferran Adrià mit viel Leidenschaft die Zukunft des Essens erforscht. Über Manresa, wo im Interpretationszentrum in der Carrer del Bac das 14. Jahrhundert wieder lebendig wird, führt die Route weiter ins Kloster Montserrat, in dem fast alle Wege Kataloniens zusammenlaufen. Weitere Infos








