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Unbeschwert mit dem Mietauto unterwegs — Foto: Maridav / shutterstock
Unbeschwert mit dem Mietauto unterwegs — Foto: Maridav / shutterstock
Was steht im Vertrag? — Foto: Shisu_ka / stock.adobe.com
Was steht im Vertrag? — Foto: Shisu_ka / stock.adobe.com

Mietwagen: Gut geplant ist halb gewonnen

Fahren, wann immer man Lust hat. Koffer, Verpflegung, Badesachen und anderes Zeug in den Kofferraum schmeißen. Die schönste Bucht auf der Insel oder das abgelegene Bergdorf unabhängig von Bus & Co erreichen. Das Mietauto im Urlaub hat viele Vorteile. Noch mehr, wenn man rechtzeitig darauf schaut, was man wirklich braucht. Von Christiane Reitshammer

Autovermieter gibt es fast an allen Flughäfen und in größeren Städten. Aber um auch das passende Auto zu einem passablen Preis zu bekommen, sollte man dieses früh genug buchen – und sich mit den Regeln und Regelungen des Anbieters und der Reisedestination beschäftigen. Dabei helfen z. B. Vergleichsportale wie Check24 und Billiger-Mietwagen.de, wo man Angebote von Alamo, Avis, Budget, Europcar, Hertz, Sixt, Thrifty & Co mit verschiedenen Suchfiltern durchforsten und ein Auto reservieren kann. Oder man bucht direkt bei einem der auszugsweise genannten Autovermietern. Oder aber: Man wendet sich an einen Mietwagenveranstalter bzw. -broker wie Sunny Cars, DriveFTI, Auto Europe, Dertour o.ä., die von einem Netz aus verschiedenen Autovermietern und Angeboten in der ganzen Welt profitieren.

Was muss ich wissen, wenn ich ein Auto im Ausland miete?

Sunny Cars etwa vermittelt nicht nur Autos, sondern stellt auch ein „Rundum-Sorglos-Paket“ (z. B. Vollkaskoschutz, Haftpflichtdeckungssumme inkludiert) und andere Service-Leistungen zur Verfügung. Geschäftsführer Thorsten Lehmann rät natürlich dazu, von zu Hause aus bei einem „inländischen“ Anbieter zu buchen. „So haben sie die Ruhe, Preise und vor allem Leistungen zu vergleichen und die Unterlagen in eigener Landessprache zu lesen und zu verstehen. Zudem steht dann bei Fragen ein deutschsprachiger Ansprechpartner zur Verfügung.“

Im Idealfall gibt es auch kulante Stornobedingungen, sodass man im Fall der Fälle ohne Unkosten von der Anmietung zurücktreten kann. Wer fliegt, gibt außerdem seine Flugdaten bei der Buchung mit an, damit das Auto z. B. bei einer Flugverspätung entsprechend weiterhin zur Verfügung steht.

Worauf muss ich schauen bei der Übernahme?

Ist man am Ziel angekommen, sollten der Voucher für den Mietwagen, Pass, Führerschein und Kreditkarte für die Übernahme des Autos parat gehalten werden.

Vor der Anmietung bzw. Übernahme des Autos gibt es noch etwas zu beachten: Andreas Weingartner, Director Sales & Marketing bei Hertz in Österreich, empfiehlt, ein Auto genau auf möglichen Mängel zu untersuchen – auch den Wageninnenraum, der dabei gerne vergessen wird. „Sollten Schäden gefunden werden, die nicht im Übergabeprotokoll aufscheinen, sind diese vor Verlassen des Autohofs zu dokumentieren. Je nach Übergabestation beim Personal oder mittels Fotos per Mail“, so der Experte.

Warum soll ich früh buchen?

Wer ein Auto im Urlaub haben will, soll dieses auch – so wie andere Bausteine der Reise – so früh wie möglich buchen. Zum einen kann es, trotz vergrößertem Angebot, in Feriengebieten zu Engpässen kommen, da die Flotten die Größen der Zeit vor der Pandemie noch nicht erreicht haben, die Nachfrage nach Mietwagen aber wächst. „Und das betrifft im Grunde alle touristischen Zielgebiete. Das Angebot wird also knapp, besonders zum Sommer hin“, so Thorsten Lehmann. „Meine Einschätzung: Es wird nicht für jeden ein Fahrzeug vor Ort geben und wenn, dann nicht immer in der Wunschkategorie.“ Zum anderen geht es auch um den Preis: „Dieser ist deutlich günstiger, je früher ich reserviere. Somit lautet die deutliche Empfehlung von uns auch für dieses Jahr, möglichst früh zu buchen.“

Worauf muss ich bei der Wahl des Autos achten?

Für weite Strecken, etwa in den USA, ist ein Auto mit viel Platz angenehmer zu fahren. Auf einer kleineren Insel im Mittelmeer reicht auch oft ein Kleinwagen. Da heißt es, möglichst schnell zu buchen: „Besonders bei Kleinwagen passen Angebot und Nachfrage dieses Jahr am wenigsten zusammen. Denn die Hersteller produzierten aufgrund der Lieferkettenprobleme weniger Autos dieser Kategorie, konzentrierten sich auf margenstarke Fahrzeuge. Auf der anderen Seite wollen viele Urlauberinnen und Urlauber aber genau diese Kleinwagen anmieten“, informiert der Experte.

Wann wird billig zu teuer?

Auch im Bereich Mietwagen gebe es „schwarze Schafe am Markt“, so Lehmann. Daher sollten Reisende unbedingt darauf achten, dass wirklich alles inklusive sei und es keine versteckten Kosten gebe. Als Beispiel führt Lehmann Mallorca an, wo Behörden vor Kurzem einen Anbieter, der Autos für 10 Euro pro Tag angeboten hat, unter die Lupe nahmen. „Dass das unrealistisch ist, versteht man eigentlich sofort. Bei solchen Preisen gilt es, Vorsicht walten zu lassen, denn der Anbieter kassiert zwangsläufig anderswo ab, sodass die Anmietung letztlich nicht so günstig bleibt.“

Hingewiesen wird hier auch drauf, auf das kleine Wort „ab“ bei den Preisen zu achten. „Denn Ab-Preise stellen Einstiegspreise dar. Dann kommen oftmals hohe Aufschläge für Versicherungen und andere Leistungen on top – meist erst vor Ort und in unbekannter Höhe.“ Angesehene Vermieter hingegen zeigen Endpreise an, sodass Reisende bei Abholung und Rückgabe des Urlaubswagens keine bösen Überraschungen erwarten.

Was muss man bei der Autorückgabe beachten?

Da ist einmal das Thema Tankfüllung (und das schon bei der Anmietung) zu beachten. Bei Sunny Cars ist beim Mietwagen standardmäßig die Tankregelung „Rückgabe wie Übernahme“ inkludiert. Das bedeutet: Man gibt das Auto mit der gleichen Menge Diesel oder Benzin zurück, mit der man es erhalten hat. Wird das Fahrzeug mit weniger Kraftstoff abgeben als im Mietvertrag vereinbart, werden neben dem fehlenden Kraftstoff auch Servicekosten für das Auftanken in Rechnung gestellt. Diese Kosten werden von Sunny Cars nicht erstattet. Eine zusätzliche Tankfüllung stellt der Vermieter in Rechnung. Will man sich hier absichern, kann sich z. B. eine Fuel Purchase Option (FPO) rechnen, wie Andreas Weingartner von Hertz weiß. „Mit dieser schützen sich die Reisenden gegen Zusatzkosten, falls der Mietwagen – zum Beispiel aus Zeitmangel - nicht vollgetankt zurückgegeben werden kann.“

Gibt es E-Autos in den Destinationen?

Die Zahl der Mietwagentage von E-Autos steigt laut einer Analyse von billiger-mietwagen.de – wenn auch auf sehr niedrigem Niveau. Die Anzahl der Mietwagentage von Elektro- und Hybridautos mache weltweit weniger als 1% der gesamten Buchungen aus, der Anteil sei innerhalb der letzten drei Jahre aber „deutlich“ gestiegen. Die beliebtesten Länder sind dabei Norwegen und Schweden (beide über 5% Anteil), gefolgt von Frankreich, Polen, Spanien und Island (alle über 1% Anteil). „Die Nachfrage ist eher schwach und das Thema hat noch nicht Fahrt aufgenommen. Zumindest nicht im Bereich der Autovermietungen“, meint Lehmann. Ein E-Auto koste heute auch noch deutlich mehr als ein Auto, das mit fossilen Brennstoffen angetrieben werde.

„Wir glauben, dass die verlässliche Ladeinfrastruktur das größte Bottleneck an der Stelle bleibt. Wir haben beispielsweise sehr viele verschiedene regionale Ladesysteme in den jeweiligen Zielgebieten, die nicht miteinander kompatibel sind. Dazu kommen stark schwankende Ladekapazitäten und eine intransparente Preispolitik. Aber das Thema wird kommen.“

Welche Versicherungen machen Sinn?

Welche Versicherungen bei der Automiete sinnvoll sind, da weiß Lehmann eines: „Sehr viele!“ Und diese seien mit dem von Sunny Cars angebotenen „Rundum-Sorglos-Mietwagen“ inkludiert. „Wir inkludieren alle wichtigen Leistungen sowie den notwendigen Versicherungsschutz bereits im Mietpreis. Somit entstehen Urlauberinnen und Urlaubern keine weiteren Kosten für eventuelle Schäden oder Einbrüche. Selbst, wer den Schlüssel im Sand verliert, ist abgesichert. Wir zahlen nicht nur den Unfall, sondern auch die Abschleppkosten – also Details, an die viele nicht sofort denken.“ Als Basis für jede Anmietung ist jedenfalls die Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung oder mit Erstattung der Selbstbeteiligung im Schadensfall zu empfehlen.

Beim Thema Selbstbehalt weiß Andreas Weingartner von Missverständnissen zu berichten: „Die Kundinnen und Kunden sichern mit einem Schutzpaket, das sie beim Vermittler kaufen, den Selbstbehalt ab. Wenn dann bei der Mietstation die Kreditkarte des Mietenden dennoch belastet wird, sorgt das für Verwunderung. Grund dafür ist, dass der Vertrag mit dem Broker abgeschlossen wird - und nicht mit dem Autovermieter. Sollte ein Schadensfall eintreten, belastet der Vermieter die Kreditkarte mit dem Selbstbehalt. Der Mieter oder die Mieterin bekommt die verrechnete Summe erst im Anschluss an die Reise vom Vermittler ersetzt. Hat die Kreditkarte ein niedriges Limit, kann es natürlich schon mal eng werden, während einer mehrwöchigen Reise.“ In solchen Fällen ist der Abschluss eines Supercover-Schutzes beim Autovermieter schon ratsam, empfiehlt der Profi. Um das Risiko des Selbstbehaltes weiter zu reduzieren, rät er, bei Anmietung das Auto auf mögliche Mängel genau zu untersuchen (siehe oben).

Welche Services sind noch praktisch?

In Zeiten der Hochsaison empfiehlt Sunny Cars die Buchung eines Express-Services, mit dem man die Wartezeiten am Counter umgeht, oder, wo verfügbar, die Übernahme eines Fahrzeugs per Mobilgerät. Mit der App Sunny2go haben Kundinnen und Kunden nicht nur viele Infos zur Reise, Routentipps, Infos zu Parkmöglichkeiten und zum gebuchten Mietwagen sowie Zugang zu den VIP-Lounges an den Flughäfen bei Verspätungen, sondern auch einen persönlichen Concierge Service, der telefonisch oder per Chat mit Tipps in der Destination zur Seite steht. Bestandteil sind auch Podcasts über die Urlaubsziele. Da ist an alles gedacht. Nur fahren muss man noch selbst.

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 Teil des Redaktionsteams. Nun ist sie als freie Journalistin gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs und sucht für reisetipps.cc die besten Tipps heraus.

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