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Geheimnisvolle Wahrzeichen und ihre Geschichten

Imposante Bau- oder Kunstwerke, geschichtsträchtige Orte, markante Erkennungszeichen: Wahrzeichen sind mehr als nur Ausflugsziele und begeistern vielmehr mit spannenden Entstehungsgeschichten, die ihre Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit mitnehmen.

South Dakota: Mount Rushmore National Memorial

Aus Granitstein gemeißelt, jedes Gesicht 18m hoch und weithin sichtbar: In den Black Hills im US-Bundesstaat South Dakota ist das Mount Rushmore National Memorial heute Pilgerstätte von Einheimischen und internationalen Besuchern zugleich. Als „Shrine of Democracy“ zeigt es die Köpfe der vier am meisten verehrten Präsidenten der US-Geschichte: George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln.

Als Touristenattraktion waren eigentlich andere Helden des amerikanischen Westens geplant, die Idee zu den Präsidenten kam dann von Bildhauer Gutzon Borglum, unter dessen Leitung ab 1927 das Projekt begann und 1941 kurz nach seinem Tod als vollendet erklärt wurde. Nicht unumstritten, da auf heiligem Land der Ureinwohner erbaut, sind die Präsidentenköpfe heute das Wahrzeichen von South Dakota und auf Autokennzeichen oder im offiziellen Slogan des Staates „Great Faces, great places“ omnipräsent.

Dominikanische Republik: Faro a Colón

Die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo Domingo, beherbergt zahlreiche Sehenswürdigkeiten von Museen über Kirchen bis hin zu kolonialen Festungsanlagen. Ein Denkmal sticht jedoch besonders ins Auge: der Faro a Colón, der Leuchtturm des Kolumbus. Der 210m lange, kreuzförmige Monumentalbau wurde 1992 zum Gedenken an den bekannten Entdecker eingeweiht, der hier vor über 500 Jahren, am 5. Dezember 1492, an Land ging – und aus der Dominikanischen Republik die Wiege Amerikas machte.

Der außergewöhnliche Leuchtturm ist nicht nur Sinnbild für die Entdeckung der Neuen Welt und ein Museum, sondern dient auch als Mausoleum für die sterblichen Überreste seines Namensgebers. Seine Lichtstrahlen sind so stark, dass sie sogar bis ins benachbarte Puerto Rico gesehen werden können.

Fichtelgebirge, Bayern: Ochsenkopf

Mit 1.024m ist der Ochsenkopf die zweithöchste Erhebung Nordbayerns und gilt mit dem in Fels gemeißelten Stierkopf auf dem Berggipfel als Wahrzeichen des Fichtelgebirges. Der Ochsenkopf hat zudem eine ganz eigene Geschichte zum Thema Grenzen und Grenzbeziehungen: In den 1950er-Jahren baute der Bayerische Rundfunk auf dem Berg einen Sendeturm.

Zu Zeiten des Kalten Krieges wurde das Signal extra nach Norden und Osten verstärkt, um den Sachsen und Thüringern Empfang des Westfernsehens zu ermöglichen – das Ohr zum Westen. Jedes Jahr am 3. Oktober wird der Berg zur Pilgerstätte und noch heute hinterlassen ehemalige DDR-Bürger hier Dankesbriefe.

Mauritius: Le Morne Brabant

Der Le Morne Brabant ist ein 556m hoher, beeindruckender Berg auf der gleichnamigen Halbinsel im Südwesten von Mauritius. Er bietet eine einmalige Kulisse für die Hotels Paradis Beachcomber Golf Resort & Spa und Dinarobin Beachcomber Golf Resort & Spa, die sich entlang des Fußes erstrecken. Der Berg ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Er erlangte im 19. Jahrhundert traurige Berühmtheit, als Sklaven in seine Höhen flüchteten, um ihrem Schicksal zu entkommen. Als am 1. Februar 1835 eine Polizeiexpedition hinaufstieg, um das Ende der Sklaverei zu verkünden, wurde dies von vielen Sklaven als Angriff interpretiert und sie stürzten sich vom Berg aus in den Tod. Seit diesem tragischen Tag wird der 1. Februar auf Mauritius als Feiertag für das Ende der Sklaverei und der Le Morne Brabant als Symbol des Friedens und der Freiheit gefeiert. Heute kann man die Natur auf Wanderungen erkunden und die Aussicht genießen.

Pittsburgh: Duquesne Incline Markante

Wahrzeichen hat die US-Metropole Pittsburgh so einige. Die Einheimischen lieben den imposanten Springbrunnen am Point-State-Park, wo die Ströme von Allegheny und Monongahela den Ohio River formen und sich dahinter die unverwechselbare Skyline erhebt. Den besten Ausblick auf dieses sogenannte „Goldene Dreieck“ bietet sich aus der roten Kabine der Duquesne-Incline-Standseilbahn am Hang des Mount Washington.

Was die wenigsten wissen: Seit 1877 verrichtet sie ununterbrochen ihren Dienst und war einst eine von insgesamt 17 Draht- und Standseilbahnen, welche die Hügel rund um Pittsburgh säumten, um Arbeiter von ihren Wohnquartieren in die Fabriken an die Flüsse zu bringen. Wie sehr die Pittsburgher ihre Incline lieben, zeigt sich auch daran, dass die Bahn Teil des öffentlichen Verkehrssystems ist und für Besucher nicht mehr als 2,50 USD kostet.

Südsteiermark: Klapotetz

Hoch über den südsteirischen Weinhügeln lärmt und poltert es, wenn die großen Klapotetze unerwünschte Traubendiebe vertreiben. Der Name der traditionellen Windräder oder Vogelscheuchen ist auf das slowenische Wort für klappern, „klopotec“, zurückzuführen. Der Bau gleicht einer Wissenschaft, da sie aus unzähligen Einzelteilen und sieben verschiedenen Holzarten bestehen: Akazie, Birne, Fichte, Esche, Birke, Apfelholz und Vogelkirsche. Traditionell werden die hölzernen Windräder zu Jakobi am 25. Juli aufgestellt und am 11. November wieder abgebaut.

Die Durchmesser der Klapotetze variieren, so erreicht der größte gleich 14m Flügeldurchmesser und ist bereits von Weitem zu sehen. Heutzutage sind die Klapotetze Wahrzeichen der Südsteiermark und stehen für die Jahrhunderte alte Weinbautradition der Region.

Tokyo Tower: Tokios rotweißer Eiffelturm

Fans japanischer Comics, den Mangas, oder Anime-Filme erkennen das berühmte Bauwerk meist sofort und auch in Hollywood-Blockbustern hat es bereits mitgespielt: Die Rede ist vom rotweiß-gestreiften Tokyo Tower. Mit seinen 33m ist er sogar 9m höher als sein Pendant, der Eiffelturm, in Paris. Seit der Erbauung im Jahre 1958 gilt der Funkturm als Wahrzeichen Tokios und steht für die wiedererstarkte Wirtschaftsmacht Japans nach dem Zweiten Weltkrieg.

Mehr als 60 Jahre später rangiert der Tokyo Tower unter den Top-Touristenattraktionen der Metropole und ermöglicht Besuchern von den beiden Plattformen aus – auf 150 und 250m – atemberaubende Ausblicke auf die Landeshauptstadt.

Ontario: CN Tower

Der 553,3m hohe CN Tower in Toronto ist ein absolutes Muss für jeden Besucher, der sich den besten Ausblick auf die Stadt nicht entgehen lassen will. Für den zusätzlichen Adrenalinkick sorgt der Edge Walk, der als weltweit höchster Freiluft-Panoramaspaziergang auf einem Gebäude gilt. Ganz Mutige lehnen sich an Seilen gesichert am Rand des Turms zurück und gewinnen dadurch eine einzigartige Sicht auf Toronto.

Die imposanten Eindrücke werden anschließend bei einem Glas Wein, ausgewählt aus 550 verschiedenen edlen Tropfen im weltweit höchstgelegenen „Weinkeller“, im rotierenden CN-Tower-Restaurant, gekrönt.

Maui, Hawaii: ‘Īao Valley State Park

Mauis Wahrzeichen wie etwa die Traumstraße Road to Hāna sind weit über den Pazifik hinaus bekannt. Doch einer Attraktion, die zudem auch historisch bedeutend ist, wird stets zu wenig Beachtung geschenkt: Kūkaemoku, der knapp 366m hohe, grün ummantelte Fels des ‘Īao Valley State Park. Die sogenannte „‘Īao Needle“ wurde 1972 zum nationalen Naturdenkmal ernannt.

1790 fand hier die Schlacht von Kepaniwai zwischen König Kamehameha I und Mauis König Kalanikūpule und ihren Kämpfern statt. Das heilige Tal wird vom Regenwald und den West Maui Mountains umgeben, hindurch fließt der Kinihāpai Strom und im kleinen Botanischen Garten des Parks befinden sich einige grüne Taro-Felder. Vom Bed & Breakfast The Plantation Inn aus ist der State Park in rund 30 Minuten erreichbar.

Georgia: Waving Girl in Savannah

Savannah ist die älteste Stadt im US-Bundestaat Georgia und reich an Geschichten, die Besucher bei Stadtspaziergängen durch das historische Viertel oder entlang der Riverstreet entdecken können. In dieser befindet sich ein Wahrzeichen, das Touristen oftmals übersehen, welches aber für Savannahs Einwohner ein liebgewonnener Anblick ist – das Waving Girl. Diese Statue eines Mädchens, das an der Seite seines Hundes ein Tuch schwenkt, ist das Abbild von Florence Margaret Martus. Sie wohnte am einsam gelegenen Elba Island Lighthouse und winkte von 1887 bis 1931 tagtäglich den im Hafen einlaufenden Schiffen zu. Ihr Hobby machte sie unter den Seeleuten weltberühmt und so wurde sie zu einem Sinnbild der Hoffnung für viele Seefahrer, die sie die „Geliebte der Seeleute der Welt“ nannten. Andere bewunderten sie für ihre Beständigkeit, denn während ihrer 44 Jahre auf der Insel begrüßte Florence schätzungsweise 50.000 Boote.

Ihre Popularität in Savannah hält bis heute an, gilt sie doch als Symbol für die herzliche Gastfreundschaft der Stadt, die auch den Beinahmen „Hostess City“ trägt. Das Waving Girl wurde 1972 errichtet und ist das erste Denkmal, das einer Frau aus Georgia in einem State Park gewidmet wurde.

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 Teil des Redaktionsteams. Nun ist sie als freie Journalistin gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs und sucht für reisetipps.cc die besten Tipps heraus.

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