München: Kreative Zwischennutzung
Mit spannenden Projekten rund um temporäre Zwischennutzung und ressourcenschonende Weiterverwendung zeigt die bayerische Hauptstadt, wie viel Potenzial in leerstehenden Räumen und vermeintlich ausgedienten Materialien steckt. Entstanden sind schon bisher Orte für Austausch, Kunst, Kulinarik.
Pop-up-Kunst zu Kaffee und Kuchen
Versteckt in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Altstadt sorgt das Pop-up-Kunstcafé „Junger Peter“ für Aufsehen. Im zweiwöchigen Rhythmus werden hier in Wohnzimmeratmosphäre Werke junger KünstlerInnen ausgestellt. Dazu gibt es handgebrühten Specialty Coffee und hausgemachten Kuchen.
Biergarten in der Baugrube
Florian Schönhofer vom Café Kosmos hat in einer Baugrube in Schwabing den Biergarten „Kosmos unter Null“ eröffnet - rund 4,5m unter Straßenniveau. Neben Brotzeiten und kühlen Getränken erwarten BesucherInnen hier eine kleine Hühnerfarm und Hochbeete zum Selbstbepflanzen – aktive Nutzung von Brachflächen und Landwirtschaft zum Anfassen mitten in der Stadt.
Kulinarischer Klimaschutz
Im „CAFÉ GOOD“ in Schwabing steht Nachhaltigkeit auf der Speisekarte. Hier wird verarbeitet, was andernorts in der Tonne landen würde: krummes Gemüse, überreifes Obst oder Brot vom Vortag. Daraus entstehen täglich wechselnde vegetarische und vegane Gerichte, die auch ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen.
Bühne frei für nachhaltige Ideen

Auch Münchens Theaterlandschaft denkt um: Das Volkstheater arbeitet seit 2022 mit der Materialinitiative „treibgut“ zusammen. Bühnenbilder, die früher nach der Dernière entsorgt wurden, finden nun neue Bestimmungen, zum Beispiel als Skulptur in einem öffentlichen Park oder als Ausstattung für soziale Projekte. Gleichzeitig schenkt der „Treibstoff Fundus“ alten Kostümen ein zweites Leben: Ob für Filmprojekte, Theatergruppen oder private Events – wer ein besonderes Outfit ausleihen möchte, wird hier fündig.
Mehr als nur ein aktueller Trend
Eine Kombination aus Nachhaltigkeitsbewusstsein und kreativem Unternehmergeist: Statt ungenutzter Flächen entstehen auf diese Weise Begegnungsorte für alle, die Lust auf Wandel, Austausch und neue Perspektiven haben. So zum Beispiel auch im „FAT CAT“, das sich im Rahmen der Sanierung des ehemaligen Gasteigs bereits seit 2023 übergangsweise wieder zum vielfältigen Kulturzentrum entwickelt hat, um Leerstand zu vermeiden. In kürzester Zeit zum Kultur-Hotspot in München geworden, wurde von Theater über Konzerte und Comedy bis zu Strickmessen schon allerlei geboten. Seit Ende April ist auch wieder der Kulturdachgarten geöffnet, der mit wechselnden Food-Konzepten und einem autonomen Energiekonzept eine entspannte Atmosphäre mit tollem Ausblick auf die Stadt bietet.
Mehr Infos zu München: www.muenchen.de