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Tipps für Selbstfahrer-Reisen

Das Gepäck in den Kofferraum stapeln, anschnallen und los kann es gehen – das funktioniert aber nur, wenn man vorher seine Hausaufgaben gemacht hat. Selbst bei der vermeintlich unkompliziertesten Art des Urlaubs wollen im Vorfeld mögliche Fallstricke aus dem Weg geräumt werden.

Kostenfaktor Maut

Im In- und Ausland fallen auf Autobahnen und Schnellstraßen Mautgebühren an, die sich immer wieder ändern können und bei der Kostenplanung – auf aktuellem Stand – einbezogen werden müssen. Vignetten gibt es mit unterschiedlicher Gültigkeitsdauer zu beziehen, wobei der ÖAMTC empfiehlt, die Rechnung dafür noch ein Jahr nach der Reise aufzubewahren.

In Slowenien muss die Rechnung für die Dauer der Gültigkeit mitgeführt werden, was dem Reisenden auch zum Vorteil gereicht – die Vorlage der Rechnung berechtigt zum freien Eintritt zu mehreren Sehenswürdigkeiten. In Österreich, Slowenien und der Schweiz sind Vignetten für PKW und Motorräder erforderlich, in Tschechien, Rumänien und Bulgarien lediglich für PKW.

In Ländern wie Frankreich, Italien, Kroatien, Polen, Spanien und die Türkei wird eine Streckenmaut eingehoben, deren Höhe von der Streckenlänge abhängt (Kleingeld parat halten). Darüber hinaus werden in vielen Ländern fallweise auch für Tunnels und Brücken gesonderte Gebühren verrechnet.

Im Falle eines Unfalls

Je nach Land unterschiedlich sind auch die Regelungen dafür, was bei einem Verkehrsunfall zu tun ist, ob etwa die Polizei verständigt werden muss, wenn lediglich ein Sachschaden vorliegt. Empfohlen wird daher, sich über die Bestimmungen voraus zu informieren und Notfallnummern mitzuführen. Von Vorteil ist auch die Mitnahme der Grünen Versicherungskarte, die den Austausch der Versicherungsdaten erleichtert, und des standardisierten Europäischen Unfallberichts, um den Hergang des Unfalls zu dokumentieren.

Jedenfalls mitzuführen sind in den meisten europäischen Ländern Warnwesten, die in manchen Ländern auf allen Straßen außerhalb des Ortsgebiets, in anderen nur auf Schnellstraßen und Autobahnen anzulegen sind – fallweise nur vom Fahrzeuglenker, fallweise von allen Insassen des Fahrzeugs. Regelwidriges Verhalten nach einem Unfall kann mit hohen Geldstrafen belegt werden.

Geschwindigkeit, Alkohol, Lichtpflicht

Zu den weiteren Informationen, die für eine reibungslose Autoreise im Vorfeld zu beschaffen sind, zählen die Geschwindigkeitslimits der bereisten Länder und die Alkohol-Promillegrenze. Achtung: Für Führerscheinneulinge oder Personen unterhalb einer bestimmten Altersgrenze gelten fallweise spezielle Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Ebenfalls zu eruieren ist, ob tagsüber Lichtpflicht gilt und in welchen Zeiträumen Winterreifen (ggfs. Schneeketten) vorgeschrieben bzw. unter welchen Bedingungen sie auch sommers erlaubt sind.

Unterschiedlich umfangreich wird auch die Mitführpflicht für PKW gehandhabt, so sind in manchen Ländern neben Verbandszeug, Pannendreieck und Warnwesten auch Feuerlöscher, ein Ersatzlampenset und ein Reservereifen vorgeschrieben.

Ebenso wie in Österreich ist auch in weiteren europäischen Ländern wie Deutschland, Slowenien und der Schweiz auf Autobahnen und Schnellstraßen die Bildung von Rettungsgassen Pflicht.

Reisen mit Kindern

Kinder brauchen einen eigenen gültigen Reisepass. Bezüglich der Kindersitze gelten in den EU-Ländern weitgehend einheitliche Vorschriften: Kinder bis 14 Jahre und kleiner als 1,5m müssen einen eigenen Kindersitz haben (Genaueres dazu unter www.oeamtc.at oder www.arboe.at). Erinnert sollte daran werden, dass Kinder sich nie selbst anschnallen dürfen, um zu verhindern, dass sich die Gurte verdrehen oder die Schlosszungen nicht ordentlich einrasten.

Neben ausreichend Pausen (mindestens alle zwei Stunden) und Erfrischungen (viel trinken!) braucht es eine sorgfältige Planung der Reiseroute und Reisezeit. Durch die Wahl von atypischen Fahrzeiten und das Abfragen der aktuellen Grenzsituation (ggfs. Ausweichrouten benutzen) kann der Stress von Staus vermieden werden. Nützlich sind auch im Vorfeld beschaffte Infos über kinderfreundliche Raststätten mit Spielplätzen und Krabbelecken.

Mit Hund und Katz'

Für die Mitnahme von Hunden und Katzen innerhalb der EU und der Schweiz sind ein EU-Heimtierausweis mit Nachweis einer gültigen Tollwutimpfung sowie die Kennzeichnung durch einen Mikrochip oder eine (leserliche) Tätowierung erforderlich. Da sowohl einige EU- als auch Nicht-EU-Länder weitere bzw. divergierende Einreisebedingungen stellen, sind Details dazu am besten beim Tierarzt zu erfragen. Katzen werden in der Regel in einem Transportkäfig untergebracht, der rutschsicher montiert werden sollte. Eine Gurtpflicht für Hunde besteht – außer in Italien – in Europa nicht, doch müssen Hunde so verwahrt werden, dass sie eine sichere Fahrt nicht beein- trächtigen und niemanden gefährden. Transportboxen und durch Sicherungsgitter geschützte Kofferräume von Kombis oder Vans gelten als sicherste Varianten.

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 Teil des Redaktionsteams. Nun ist sie als freie Journalistin gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs und sucht für reisetipps.cc die besten Tipps heraus.

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