UNSERE LIEBSTEN: Sommer-frische Orte

Abkühlung, Auszeit, Kindheitserinnerungen: Die Mitglieder der reisetipps-Redaktion haben ihre Vorlieben, wenn es um die Sommerfrische in Österreich geht. Ob Wandern im Wald und in den Bergen, Schwimmen im und Radeln um den See - hier ein kleiner Einblick. 

Lunzer See: kühl oder hart?

Für mich als Kind der Region war der Lunzer See im Mostviertel in Niederösterreich von jeher ein beliebtes Ausflugsziel. Von seiner Qualität als „kühler Ort“ habe ich mich schon früh überzeugt, denn jeder Besuch in meiner Kindheit dort endete – egal ob warm oder kalt – früher oder später stets im Wasser. Meist ungewollt. Ich war in Ufernähe nicht besonders g’schickt, zum Leidwesen meiner Eltern. Auch heut noch fahr ich bei meinen selten gewordenen Besuchen „am Land“ gern an den Lunzer See (Tipp: Schlosstaverne), wo vieles noch so ist wie damals: die Bootsvermietung, das Strandbad, das Eisgeschäft, der immer noch zu kleine Parkplatz und die Kühle, die den See umgibt. Idyllisch von Bergen umrahmt, sind die Stunden, wo die Sonne ihre ganze Kraft auf die Wassertemperatur ausüben kann, rar. Aber „Abkühlung“ ist für mich ohnehin alles, was unterhalb der Körpertemperatur liegt. Der Lunzer See fällt bei mir schon eher in die Kategorie „Abhärtung“. Dieter Putz

Hinter den Bergen…

Lignitzsee im Salzburger Lungau — Foto: Elo Resch-Pilcik
Lignitzsee im Salzburger Lungau — Foto: Elo Resch-Pilcik

Fernab vom Schuss, von der großen, weiten Welt fühlte, sich der Lungau für mich als Jugendliche in den 1970er Jahren an. Schön war es dort schon, aber das „echte Leben“ schien sich anderswo abzuspielen. Jetzt, Jahrzehnte später, kann ich mir nichts Entspannenderes vorstellen, als Ferien im Lungau. Wenn die Sommerhitze Wiens Straßen zum Kochen bringt und auch die Nächte keine Abkühlung versprechen, ist es höchste Zeit, in die alte Heimat im SalzburgerLand zu flüchten. Auf über 1.000 m Seehöhe kann ich wieder tief durchatmen. Das Grün ist grüner, die Nächte herrlich frisch, der Wald am Morgen taufeucht. Perfekt für eine Wanderung zum Lignitzsee. Oder zu einem der anderen 59 Gebirgsseen

Selbst an heißen Tagen und nach einem schweißtreibenden Aufstieg ist es in der Höhe angenehm kühl. Und wenn das Lüfterl nicht frisch genug ist, bleibt immer noch ein Sprung ins knackfrische Wasser. Herrlich. Aber bitte nicht weitersagen! Elo Resch-Pilcik

A Woidviertl – vü Ruah

Mohnfeld im Waldviertel — Foto: Susanna Hagen
Mohnfeld im Waldviertel — Foto: Susanna Hagen

Rote Mohnfelder, einsame Wanderwege, kühle Nächte und die Magie der dunklen Wälder locken mich aus der Hitze der Stadt ins Waldviertel. Mein Tipp für passionierte Weitwanderer ist der Bärentrail. Schwammerlsuchen zwischen moosigen Granitfelsen, kneippen im Kamp und ein entspannter Tagesausklang im Gastgarten - so muss der Sommer sein! Susanna Hagen

Sommerfrische in Kärnten

Wenn in der Stadt so richtig der Asphalt glüht, sehne ich mich nach Kärnten – genauer gesagt in den Wald rund um den Wörthersee bei Maria Wörth. In Kärnten fühlt sich selbst der Hochsommer angenehm an. Das Klima ist milder, die Luft frischer, und mit dem türkisblauen See vor der Nase lässt sich hier sogar die Mittagssonne gut aushalten. Und wenn’s mir doch zu heiß wird – gehe ich in den Wald. Ein paar Schritte hinein – und schon stellt sich ein wohliges „Aaaah“ ein. Ich wandere, sammle Schwammerln, pflücke Heidelbeeren – oder lasse einfach nur die Seele baumeln. Das ist für mich Sommerfrische, wie sie sein soll. Julia Trillsam

Seen- und Flussland im Westen

Hintersee in der Fuschlsee-Region — Foto: Christiane Reitshammer
Hintersee in der Fuschlsee-Region — Foto: Christiane Reitshammer

Als „Zuagroaste“ aus Oberösterreich in Wien habe ich das Glück, nicht nur in einer der lebenswertesten Städte der Welt zu leben, sondern auch in meiner alten Heimat perfekte Abkühlungsorte im Sommer zu kennen, zu denen ich immer wieder gerne zurückkehre. So lockt das schöne Innviertel mit Inn, Salzach und Mattig, anderen Bächen, den Moorseen sowie Wiesen und Wäldern zum Schwimmen, Radfahren und Spazierengehen, netten Wirtshäusern mit regionaler Küche und auch einigen historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Beruhigend ist es, am Bach zu sitzen, Libellen zu beobachten, den Enten nachzuschauen… (Tipp: Sagmeister Brunch Club). 

Ein paar Kilometer Richtung Süden warten die Trumer Seen im Salzburger Land mit traumhaften Badeplätzen inklusive Ferienstimmung, Eiscafé und Jugenderinnerungen auf mich. Oder ich fahr noch ein Stück weiter nach Faistenau in der Fuschlsee-Region (Tipp: Hotel Fischerwirt), lass mich kulinarisch verwöhnen und genieße die wunderbare Bergwelt sowie den Hintersee und das natürliche Felsenbad zum gemütlichen Wandern und Erfrischen – ganz ohne Touristenmassen und Trubel, aber mit viel Regeneration und Entspannung. Christiane Reitshammer

Radtour um den Neusiedler see

Im Sommer verbringe ich gerne ein verlängertes Wochenende im Burgenland, das für seine schönen Radwege rund um den Neusiedler See und durch die Weinberge bekannt ist. Tagsüber eine Radtour, vorbei an sanften Hügeln und malerischen Dörfern, wobei wir gerne auch die verschiedenen Fähren benutzen. Einerseits um etwas zu entspannen andererseits auch um währenddessen die unzähligen Wassersportler zu beobachten. Die Abende werden kulinarisch auf einem Weingut oder in einer Buschenschank verbracht, wo regionale Spezialitäten und die köstlichen Tropfen der Region probiert werden. Ein perfekter Mix aus Natur, Genuss und Entspannung. Und es macht noch mehr Spaß, wenn die Gruppe größer ist. Martina Ehn

Runterkommen im Raurisertal

Rauristal in den Hohen Tauern — Foto: Martha Steszl
Rauristal in den Hohen Tauern — Foto: Martha Steszl

Eher durch Zufall kam ich erstmals nach Rauris – und war spontan verliebt in das malerisch von Bergen umkränzte Hochtal. Dieses Panorama in den Hohen Tauern im SalzburgerLand, diese Luft und die bodenständigen Menschen – hier oben kann man richtig runter kommen! Unter meinen liebsten Plätzen: der Rauriser Urwald - mystisches Natur-Idyll am Fuße der Sonnblickgruppe! Martha Steszl

 

 

 

 

Der Beitrag ist auch im Printmagazin Nr. 34 erschienen.