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 Nightjet der ÖBB — Foto: ÖBB / Harald Eisenberger
Nightjet der ÖBB — Foto: ÖBB / Harald Eisenberger

Tipps & Vorteile für Reisen mit dem Nachtzug

Nachtzüge erleben ein Revival. Immer mehr Reisende entscheiden sich für den Zug anstelle des Flugzeugs oder des Autos, um in den Urlaub zu fahren. Einige europäische Bahngesellschaften erweitern zudem in diesem Jahr ihr Streckenangebot speziell für Nachtzüge.

Auch die ReiseexpertInnen der Urlaubspiraten sehen einen Trend hin zu dieser praktischen Reiseart. Denn laut einer Umfrage des Online-Reiseportals wollen knapp 53% der Befragten in ihrem nächsten Urlaub nachhaltiger reisen. Hierfür möchten 38% den Zug als Verkehrsmittel wählen. Ob aus Gründen der Nachhaltigkeit, aufgrund gestiegener Kosten, aus Bequemlichkeit oder einfach des Erlebnis wegen – die „Urlaubspiraten“ zeigen, was für die Fahrt mit dem Nachtzug spricht und auf was Urlaubende achten sollten.

Tipps für die Reise mit dem Nachtzug

1. Frühzeitig buchen

Ein Ticket mit Platzreservierung ist bei der Fahrt mit dem Nachtzug Pflicht. Die meisten Nachtzugverbindungen sind bereits bis zu 180 Tage im Voraus buchbar. Wer eine bestimmte Kabine möchte, sollte auf alle Fälle frühzeitig buchen. Auch wer auf ein besonderes Schnäppchen hofft, sollte sich mit der Buchung beeilen, denn die Preise steigen erfahrungsgemäß, je näher das Abfahrtsdatum rückt.

2. Zeit- & Geld-Ersparnis

Wer die Urlaubskosten so gering wie möglich halten will, spart mit dem Nachtzug nicht nur am Ticketpreis im Vergleich zum Flug, sondern auch bei der Übernachtung. Denn statt einer Unterkunft plus der Anreise tagsüber bezahlen UrlauberInnen nur den Zug über Nacht und sparen sich damit eine Übernachtung am Urlaubsort. So starten sie am Morgen nach der Ankunft mit dem Zug direkt in den Urlaub, anstatt abends nach der Anreise im Hotel anzukommen und gleich schlafen zu gehen. Neben dem Geld sparen Reisende auch Zeit. Denn mit der Fahrt über Nacht geht kein wertvoller Urlaubstag durch die Anreise verloren.

3. Gepäck

Auch wenn es bei der Fahrt mit dem Zug keine Gepäckobergrenze oder Kostenzuschläge für Übergepäck gibt, empfiehlt es sich, mit wenig Gepäck zu reisen. Denn vor allem geteilte Kabinen bieten meist nicht besonders viel Stauraum. Für eine ruhige Nacht und bequeme Fahrt sollten Reisende jedoch unbedingt Oropax, ggf. Bluetooth-Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung, warme Socken und evtl. eine Decke einpacken.

4. Privates Abteil buchen

Wer sich nach extra viel Platz sehnt oder nicht neben fremden Personen schlafen möchte, bucht ein privates Sitzabteil. So bezahlen Reisende zwar mehrere Plätze, doch sparen sie häufig immer noch Geld im Vergleich zum Schlafwagen. Allerdings bietet sich diese Option weniger für Alleinreisende an.

5. Für HunderbesitzerInnen

Bei vielen Nachtzug-Anbietern dürfen Vierbeiner mitreisen. Für einen Aufpreis können HundebesitzerInnen so entspannt mit ihrem Freund auf vier Pfoten in den Urlaub fahren.

Weitere Vorteile von Nachtzügen

Bequemlichkeit: Reisende steigen am Abend in den Zug ein, schlafen über Nacht, wachen in der Früh am Ziel auf und starten direkt in den Urlaubstag – ohne Umsteigen, lange Warteschlangen am Flughafen - und ohne die Sorge, dass der Koffer nicht am Reiseziel ankommen könnte.

Mehr Zeit: Es muss keine extra Zeit für den Check-in, die Gepäckabgabe oder die Sicherheitskontrollen einkalkuliert werden. UrlauberInnen können bequem bis kurz vor der Abfahrt zum Bahnhof kommen.

Kein Transfer nötig: Fast alle Bahnhöfe liegen bereits im Stadtzentrum und ersparen den manchmal umständlichen oder teuren Transfer vom Flughafen außerhalb bis ins Zentrum.

Nachhaltiger Reisen: Per Zug reist man nachhaltiger als mit dem Flugzeug. Ein Flug mit einer Dauer von zwei Stunden verursacht etwa das Zehnfache an CO2-Emissionen, wie eine siebenstündige Zugfahrt.

Keine Staus, weniger Stress: Im Vergleich zur Anreise mit dem Auto sparen sich Reisende die stressige Fahrt im dichten Verkehr. Nach dem Einsteigen in den Zug ist Entspannung angesagt. Die anstrengende Parkplatzsuche und häufig hohe Gebühren für ein Parkhaus im Ausland entfallen ebenfalls.

Freie Platzwahl: Bei der Buchung haben Reisende die Wahl zwischen einem Sitzplatz und einem Platz im Liege- oder Schlafwagen. Alternativ lässt sich auch ein privates Abteil mieten.

Slow Travel: Bei der Reise mit dem Zug bekommen UrlauberInnen ein besseres Gefühl für die Distanz zwischen Start und Ziel und sehen mehr vom Land (zumindest bevor es wirklich dunkel wird).

Das sollten Reisende beachten

Auf engem Raum mit Fremden: Wer kein privates Abteil bucht, muss damit rechnen, mit bis zu fünf fremden Reisenden für mehrere Stunden auf engem Raum zu sein. Viele Sitzplätze lassen sich zu einer Art „Liegewiese“ umbauen, sodass sich UrlauberInnen die begrenzte Liegefläche mit Mitreisenden teilen.

Besuch der Grenzpolizei: An den Ländergrenzen gibt es Zollkontrollen. So kann es sein, dass die Grenzpolizei im Abteil vorbeischaut, um die Ausweise der Reisenden zu kontrollieren.

Neue Nachtzug-Strecken 2023

Innerhalb Europas verkehren verschiedene Nachtzug-Anbieter, die unterschiedliche Strecken bedienen. Der ÖBB Nightjet bietet zum Beispiel bereits Verbindungen zu mehr als 25 Zielen in Europa, wie Wien – Berlin, München - Rom oder Wien - Paris. Einige Verkehrsbetriebe bauen ihr Streckennetz auch in diesem Jahr weiter aus:

ÖBB Nightjet: Stuttgart - Venedig – Verlängerung nach Zagreb und Rijeka mit der kroatischen Bahn sowie Wien und Budapest mit der ungarischen Bahn (seit 2023); München - La Spezia über Mailand und Genua inkl. Cinque Terre (seit 2023); Wien - Graz - Split (ab Mai 2023)

SJ - Schwedische Bahn: Berlin - Hamburg - Malmö - Stockholm (seit Februar 2023)

European Sleeper: Berlin - Brüssel (ab Mai 2023)

GreenCityTrip: Bad Bentheim (Niedersachsen) - Hannover - Prag (ab April 2023); Bad Bentheim - Kopenhagen - Malmö - Stockholm (ab April 2023), Salzburg - Köln (Juli - Dezember 2023)

Deutsche Bahn: Berlin - Paris (ab Dezember 2023), Berlin - Brüssel (ab Dezember 2023)

 

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 Teil des Redaktionsteams. Nun ist sie als freie Journalistin gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs und sucht für reisetipps.cc die besten Tipps heraus.

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