Immer mehr Länder mit digitaler Registrierung
"Gerade wenn Dokumente hochgeladen oder Gebühren – meist per Kreditkarte – bezahlt werden müssen, kann es zu Verzögerungen kommen. Wer das erst kurz vor Abflug macht, riskiert großen Stress oder im schlimmsten Fall, nicht mitfliegen zu dürfen", erklärt ÖAMTC Reiseexpertin Dagmar Redel. Fluglinien lassen Passagiere nur dann an Bord, wenn alle Einreisebestimmungen des Ziellandes erfüllt sind. Zudem empfiehlt es sich, die aktuellen Vorgaben frühzeitig zu prüfen: In vielen Ländern ändern sich die Einreisebedingungen kurzfristig, etwa durch die Einführung neuer digitaler Registrierungen.
Erst kürzlich erhöhte die USA für die elektronische Reisegenehmigung ESTA. Diese kostet seit 30. September 40 USD (ca. 34 EUR) statt 21 USD. "Nur mit einem genehmigten ESTA-Antrag dürfen Reisende überhaupt in den Flieger steigen – daher unbedingt rechtzeitig erledigen", so Redel. Siehe auch hier
Große Unterschiede
Auch andere Länder setzen zunehmend auf digitale Einreisegenehmigungen. Die Anforderungen, Kosten und Gültigkeitsdauern unterscheiden sich jedoch deutlich. Als einziges Land in Europa hat Großbritannien im April 2025 eine Registrierungspflicht eingeführt – sie kostet 16 GBP, der Antrag erfolgt online oder per App. Ähnlich funktioniert das eTA für Kanada, das 7 KAD kostet und fünf Jahre lang gültig ist. In Neuseeland fällt nicht nur eine Registrierungsgebühr von bis zu 23 NZD (ca. 11 EUR) an, sondern zusätzlich auch eine verpflichtende Tourismussteuer von rund 55 EUR. Auch Länder wie Sri Lanka, Vietnam oder Kuba setzen auf E-Visa, deren Kosten je nach Aufenthaltsdauer und Art der Einreise zwischen 24 und 50 EUR liegen.
Vorsicht bei Drittanbietern
Mit der Einführung kostenpflichtiger Registrierungen treten vermehrt Drittanbieter im Internet auf, die für ihre Services hohe Bearbeitungsgebühren verlangen. Während die offizielle Registrierung für Großbritannien 16 GBP kostet, werden über solche Plattformen teils bis zu 100 EUR verrechnet. "Im besten Fall wird die Registrierung überteuert erledigt, im schlechtesten verliert man Geld und steht am Flughafen ohne gültige Genehmigung da", warnt Redel. Offizielle Links finden Reisende auf den Seiten des Außenministeriums oder in der ÖAMTC Länderinfo unter www.oeamtc.at/laenderinfo.
Verpflichtend, aber kostenlos
In manchen Ländern wird zwar keine Gebühr fällig, die digitale Anmeldung bleibt aber verpflichtend. So müssen Australien-Reisende vorab ein kostenloses E-Visa beantragen. Thailand hat Anfang Mai 2025 eine digitale Einreisekarte eingeführt, die spätestens drei Tage vor Abreise auszufüllen ist. Auf den Malediven wiederum ist innerhalb von vier Tagen vor der Einreise eine "Traveller Declaration" vorgeschrieben. "Auch wenn keine Kosten entstehen, sollte man diese Formalitäten nicht auf den letzten Drücker erledigen – schon kleine Verzögerungen können am Flughafen zum Problem werden", so die Reiseexpertin.