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Linz ist Linz – auf den Spuren des provokanten Werbefilms

Der provokante Kurzfilm „Linz ist Linz“ wurde zum viralen Video-Hit des Reise-Sommers. Aber wie wurde er von potenziellen Gästen angenommen? Und wie ist Linz wirklich? Diesen Fragen ist Reise- und Videojournalist Claudius Rajchl (Rajchlreist.tv) nachgegangen.

Drei Fragen an Tourismusdirektor Georg Steiner zur Aufreger-Kampagne „Linz ist Linz“

Ein unfreundlicher Taxifahrer, beschmierte Wände und Aussagen wie „Linz ist eine Stadt für Senioren und ein bisschen rassistisch“: Das vom Linzer Tourismusamt in Auftrag gegebene virale Video „Linz ist Linz“ hat für Aufsehen nicht nur in der Reisebranche gesorgt: mehr als eine halbe Million Aufrufe binnen zwei Monaten und jede Menge Diskussionen in politischen wie touristischen Kreisen. Reise- und Videojournalist Claudius Rajchl (RAJCHLREIST.tv) hat die Kampagne zum Anlass genommen, selbst Linz zu besuchen, um herauszufinden, was an den im Video ironisch abgehandelten Vorurteilen wirklich dran ist – und um mit Tourismusdirektor Prof. Georg Steiner über provokante Tourismuswerbung zu sprechen.

Der Kurzfilm "LINZ IST LINZ"

„Das Video hat eine richtige Linz-Mobilisierung ausgelöst.“

Herr Professor Steiner, hat das Video schon Buchungen gebracht?

Georg Steiner: Es dürften schon einige gewesen sein. Bei den vielen tausenden Kommentaren haben nicht wenige geschrieben, dass sie demnächst nach Linz kommen. Und wir wissen von vielen Hoteliers, dass Gäste da waren, die sich auf das Video bezogen haben. Es hat also eine richtige Linz-Mobilisierung ausgelöst.

Wie provokant darf/soll Tourismuswerbung sein?

Georg Steiner: Jeder muss seinen eigenen Weg finden, aber wir haben viele filmische Projekt mit einem Schlag dekonstruiert. Natürlich werden jetzt nicht alle Tourismusvideos wie unser „Linz ist Linz“ Video werden, aber ich denke, es gibt eine gute Mischung, wenn sich Touristiker wie wir auch mit Künstlern zusammen tun und Neues ausprobieren.

Ist Linz wirklich so altmodisch, langweilig, hässlich und rassistisch, wie das im Film aufs Korn genommen wird?

Georg Steiner: Es ist an allem ein bisschen was dran, und wir sagen ja nur: ,Linz ist ein bisschen rassistisch‘. Das ist leider ein Phänomen unserer Zeit, über das man auch reden können muss. Und dieses Video thematisiert ja auch ganz stark Typen hier in Linz, Menschen, die man tatsächlich findet. Das Video soll auch die Begegnung mit den verschiedenen Menschen thematisieren.

Gibt es auch „Linz ist Linz“-Pakete, die die Themen aus dem Video aufgreifen?

Georg Steiner: „Linz ist Linz“ kann sich jeder zum Beispiel über unsere Website www.linzistlinz.at konfigurieren, wir sind auch in den Katalogen der Radreiseveranstalter vertreten, und wir arbeiten sehr eng mit Reiseveranstaltern wie Railtours und Eurotours zusammen.

Wie die Stadt wirklich tickt

Auf der Suche nach Bestätigung der fünf häufigsten Vorurteile:

Stinkt Linz? – Bei der Klärung dieser Frage stellt Claudius Rajchl zum Beispiel fest, dass die beliebteste Einkaufsstraße der Stadt nach gebrannten Mandeln riecht, die Domgasse nach indischen Gewürzen, die Herrenstraße gar nach süchtig machendem Gebäck und die Hofgasse nach Zuckerln.

Ist Linz altmodisch? – Diese Frage klärt er in Interviews mit dem Eigentümer des ältestes Kaffeehauses der Stadt und mit dem Kreativdirektor der Tabakfabrik Linz, in der heute statt Glimmstängeln zukunftsorientierte Ideen produziert werden.

Ist Linz ein bisschen rassistisch? - Auf dem Südbahnhofmarkt, dem buntesten Viertel von Linz, zeigt sich die ganze Vielfalt des Multikulti-Bezirks mit Köstlichkeiten aus aller Welt, und dass Linz entgegen mancher Vorurteile durchaus ein „Mekka der Kulinarik“ ist, wird beim Testessen beim Leberkas-Pepi ebenso deutlich wie bei jenen aufstrebenden jungen Kochkünstlern unter dem Pseudonym und gleichnamigem Restaurant „Rossbarth“, die im provokanten Linz ist Linz-Video zum Spaß bedrohlich die Messer wetzen.

Acht Top-Erlebnisse in Linz auf www.rajchlreist.tv/linz

Zwei persönliche Hotel-Empfehlungen – mitten in der City oder für Kunstaffine nahe des Ars Electronica Centers auf www.rajchlreist.tv/hoteltipps-linz

Linz kompakt

  • Linz ist Linz-Packages: Unter dem Motto „Ohne Schnickschnack und Klischees“ offeriert Linz Tourismus eine Nacht im Doppelzimmer für zwei Personen mit Frühstück, kleiner Überraschung und zwei Linz-Cards ab 88 €. Weitere Packages und buchbare Linz-Erlebnisse: www.linzistlinz.at
  • Visit-Linz-App: Origineller digitaler Gratis-Stadtführer mit virtueller Linzer Torten-Suche, Quiz, Tipps und Vergünstigungen, bei Google Play oder im App Store downloadbar. Info: https://www.linztourismus.at/app
  • Linzer Häppchen-Pass: Regionale Schmankerln oder internationale Leckerbissen – mit dem Pass und zehn Coupons für Verkostungen kann man sich durch die Linzer Genüsse kosten. Preis pro Pass: 12 EUR (ab November gibt es zwei neue Pässe um 14,90 EUR mit einer Punsch & Kekse-Tour sowie einer „Green Tour“ zu nachhaltigen Betrieben.) Details: https://www.linztourismus.at/genuss
  • Linz Card: Freier Eintritt in Museen, Freifahrt mit den Linz AG Linien und zahlreiche Rabatte. Tages-Karte 16 EUR, 2 Tage: 27 EUR, 3 Tage 35 EUR. Erhältlich u.a. bei der Tourist Information am Hauptplatz und in ausgewählten Linzer Hotels. Info: https://www.linztourismus.at/linzcard

Weitere Infos und Tipps aus Linz: www.linztourismus.at

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 Teil des Redaktionsteams. Nun ist sie als freie Journalistin gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs und sucht für reisetipps.cc die besten Tipps heraus.

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