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„Lebensspur Lech“: Magische Orte zwischen Allgäu und Tiroler Lechtal

Ein blutender See, ein alljährlich neu versiegender Wasserfall und der Fußabdruck eines Heiligen: Der gesundheitstouristische Erlebnisraum „Lebensspur Lech“ zwischen dem bayerischen Allgäu und dem Tiroler Lechtal birgt zahlreiche magische Plätze.

An folgenden fünf Energie-Orten schöpfen Besucher Kraft aus der Natur und finden so zu „Innerer Ruhe“, eine der wichtigsten Säulen des grenzüberschreitenden EU-Projekts nach der Lehre des Wasserdoktors Sebastian Kneipp. www.lebensspur-lech.com

Forchacher Lechauen, Tiroler Lechtal

Die Lechauen an der Mündung des Schwarzwassertals bezeichnen Kenner zurecht als landschaftliches Juwel entlang der „Lebensspur Lech“. In der Kernzone des Naturparks Tiroler Lech zwischen den Ortschaften Stanzach und Forchach ist der Wildfluss am urspünglichsten – Weite und Freiheit werden dort am sogenannten Lechzopf im Besonderen erlebbar.

Eine Wanderung führt durch die Wald- und Wiesenflächen am Ufer. Wer mag, überquert blaugrünes Wasser und Kiesbänke an der Forchacher Hängebrücke aus dem Jahr 1906. Von den Schotterflächen sind es nur wenige Schritte ins energetische Nass, das zum Wildkneippen in der Natur einlädt. Bewegungshungrige unternehmen noch einen Abstecher zu den Sieglseen. Etwa drei Stunden dauert der Weg vom Tal zu den glasklaren Berggewässern. www.naturpark-tiroler-lech.at, www.lechtal.at

Lechfall Füssen, Allgäu

Der türkisgrün schimmernde Lechfall bei Füssen zählt nicht umsonst zu Bayerns schönsten Geotopen. Denn er befindet sich am Südrand einer an sich schon beeindruckenden, tief eingeschnittenen Klamm. Möglicherweise war die Schlucht (lat. fauces) sogar namensgebend für Füssen. Fest steht, dass das Naturdenkmal am Ende der Würm-Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren entstand. Das heutige, zwölf Meter in die Tiefe stürzende Stauwehr wurde zur Nutzung der Wasserkraft erst Ende des 18. Jahrhunderts errichtet. Damals hieß es, man wolle einen Wasserfall erschaffen, der weit faszinierender als der natürliche Katarakt sein solle.

Und tatsächlich sind die fünf überströmten Stufen trotz ihres technischen Charakters seit je ein Ort zum Innehalten und Krafttanken an der „Lebensspur Lech“, was unter anderem der Legende vom Magnustritt zu verdanken ist. Der Sage nach nämlich sprang der Heilige Magnus auf der Flucht vor heidnischen Verfolgern an dieser Stelle über den Wildfluss. Die dort versteinerte Vertiefung wurde im Volksglauben als sein Fußabdruck gedeutet. Etwa 15 Meter flussaufwärts überqueren Interessierte noch den aussichtsreichen König-Max-Steg, 1895 erbaut und samt der aufgestellten Büste erinnernd an den Vater des Märchenkönigs Ludwig II. www.fuessen.de

Zwischen Bach und Holzgau, Tiroler Lechtal

Den Zusammenhang zwischen Wald und Gesundheit erleben Interessierte kaum irgendwo so intensiv wie zwischen Bach und Holzgau im Tiroler Lechtal. Verantwortlich für den positiven Effekt sind laut einiger wissenschaftlicher Studien sowie der Kräuterpädagoginnen Marie-Luise Friedle und Simone Knitel Terpene – so nennt man Pflanzenbotenstoffe, die von Bäumen abgesondert werden. Ihnen sei es zu verdanken, dass das Immunsystem binnen kürzester Zeit mit einer deutlichen Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte reagiert.

Den positiven Effekt spüren Interessierte im Rahmen einer geführten Wanderung durch den naturbelassenen Wald entlang der Weitwanderroute Lechweg, bei der die „Innere Ordnung“ ganz im Sinn der „Lebensspur Lech“ wieder hergestellt werden soll. www.lechtal.at

Bad Faulenbach, Allgäu

Um den rätselhaften Alatsee 4km westlich von Füssen ranken sich viele Legenden – eine von ihnen besagt, dass drei habgierige Schwestern am Grund sitzen und jungen Männern nachstellen, um von ihrem Fluch aus der Tiefe erlöst zu werden. Sogar wilde Gerüchte von versunkenem Nazigold kursieren rund um das Gewässer im bayerischen Allgäu. Ein Phänomen jedoch weisen selbst Naturwissenschaftler nicht von der Hand, nämlich das vom „blutenden See“: Denn tatsächlich schimmert das ansonsten kristallklare Wasser in 15 bis 18m Tiefe plötzlich blutrot. Eine starke Konzentration von Purpur-Schwefelbakterien ist dafür verantwortlich. Manchmal zeigt sich die Färbung sogar auf der Wasseroberfläche, wenn die ebenso dort ansässigen Burgunderblutalgen nach oben treiben.

Mit Verschwörungstheorien und Hexerei hat dies freilich wenig zu tun. Dennoch gestaltet sich die Wanderung durch das Tal der Sinne bei Bad Faulenbach mit seinen Kneipp-Stationen noch aufregender, wenn das Ziel so geheimnisumwoben ist. www.fuessen.de

Doser Wasserfall, Tiroler Lechtal

Ein mysteriöses Schauspiel zeigt sich regelmäßig im unteren Tiroler Lechtal: Jedes Jahr um den 11. November versiegt dort der Doser Wasserfall bei Häselgehr und beginnt erst wieder ab dem 23. April zu sprudeln. Wild schäumend tritt dann der Tuoserbach aus einer Felsengrotte hervor und wälzt sich in die Tiefe. Dem Sprühnebel, den der Wasserfall dabei erzeugt, wird eine heilende Wirkung für die Atemwege nachgesagt.

Laut Legende ist ein Drache für die sonderbare Erscheinung verantwortlich. Während die Volkssage erzählt, dass dieser im Frühjahr aus seinem Winterschlaf in der Höhle erwacht und den Weg wieder für das Wasser freigibt, vermuten Geologen eher einen unterirdischen See und dessen Überlauf durch die Schneeschmelze. Der wahre Grund für das rätselhafte Verschwinden konnte allerdings nicht endgültig geklärt werden. www.lebensspur-lech.com

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 Teil des Redaktionsteams. Nun ist sie als freie Journalistin gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs und sucht für reisetipps.cc die besten Tipps heraus.

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