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„Rote Lippen soll man küssen…“

Beim ersten Blick auf das Kreuzfahrtschiff mit dem Kussmund und der Rose am Bug kommt mir der alte Schlager in den Sinn, und er wird mich noch die gesamte Reise durch Frankreich begleiten.

Aber der „Soundtrack“ meiner ersten Flusskreuzfahrt mit der A-Rosa Stella - Route Rendez-vous – ist so unterschiedlich wie die einzelnen Stationen auf der Saône von Lyon über Viviers, Arles und Avignon und wieder zurück. In Lyon, dessen Altstadt seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, liegt die A-Rosa Stella vor Anker.

Bis zur Einschiffung ist noch etwas Zeit für einen Spaziergang. Eine Besonderheit von Lyon sind die Traboules, besondere Gänge in der Altstadt, die durch Innenhöfe führen und den Fußgängern den Durchgang auf die nächste Straße ermöglichen. In einem dieser Innenhöfe ist ein Turm mit einer Wendeltreppe zu entdecken; ein anderer wiederum bringt Neugierige direkt in eine der Straßen, in der viele kleine Lokale und Geschäfte zum Stöbern und Verweilen einladen. Doch es bleibt nur wenig Zeit, das Schiff wartet schließlich nicht. Und immerhin steht noch eine längere Reise bevor.

„Following my heart“

Es fängt schon gut an: An Bord wird jede Dame mit einer Rose begrüßt. Beim anschließenden Dinner verwöhnt Chefkoch Boris Arnold mit seinem Team die Passagiere kulinarisch. Alle. Um Punkt 21 Uhr gleitet das Schiff endlich auf der Rhône, untermalt mit der A-Rosa Hymne „Following My Heart“, aus dem Hafen. Mit einem Glas Prosecco in der Hand stellt sich bei den an Deck versammelten Passagieren sofort Urlaubsstimmung ein.

Gespannt bewundern sie das vorbeiziehende Lichtermeer, das die unzähligen Häuser am Ufer der Rhône bieten. Nach wenigen Minuten eine Warnung des Kapitäns: „Achten Sie auf Ihre Köpfe, Kopf einziehen, Brücke voraus“. Natürlich halten sich alle daran – und kurz darauf geht es unter der Brücke hindurch. Zum Aufwärmen begeben sich die meisten dann an die Hotelbar, wo DJ Harry mit Schlagerhits und Oldies einheizt.

Morgenstund' hat Gold im Mund

Ich werde von der Morgensonne, die in meine Kabine scheint, geweckt. Ein kurzer Blick auf die Uhr: Ich habe noch etwas Zeit – und so kuschle ich mich noch einmal unter die Decke, atme die kühle Morgenluft ein, beobachte die vorbeiziehende Landschaft und genieße die morgendliche Ruhe. Das Schiff legt in Viviers an.

Nach einem kurzen Fußmarsch durch das hübsche Städtchen mit seinen verwinkelten Gässchen und Steinhäusern erreichen die Ausflügler die Kathedrale St. Vincent. Diese liegt inmitten des Domherrenviertels auf einem Felsplateau, von dem man einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung und das gegenüberliegende Flussufer hat.

Je südlicher die Reise führt, desto wärmer wird es. Im Lavendelmuseum der Ardêche, welches nahe dem Pont d’Arc liegt, ist alles Wissenswerte rund um den Lavendel zu erfahren: die Geschichte, die Gewinnung, der Verkauf. Leider sind die Lavendelfelder im Herbst bereits abgeerntet, aber auch die leeren Felder lassen den farbenprächtigen Anblick und den sicherlich intensiven Duft erahnen.

„An einem Sonntag in Avignon..."

Es ist zwar Samstag, als die Arosa in Avignon anlegt, die nette Reiseleiterin meiner Ausflugsgruppe singt dennoch eines ihrer Lieblingslieder von Mireille Mathieu vor. Einem neuen Ohrwurm ist der Weg bereitet. Nachdem die gesamte Gruppe dann auch noch zu „Sur Le Pont d’Avignon“ getanzt hat - ein Muss für jeden, der zum ersten Mal nach Avignon kommt -, mach ich mich fröhlich summend Richtung Papstpalast auf.

Vorbei an noch geschlossenen Läden, immer weiter hinauf, noch ein Gässchen links, dann wieder rechts, und nach der letzen Kurve erreicht man einen riesigen Platz, auf dem der imposante Papstpalast thront. Die Stadt Avignon, die im Mittelalter etwa 100 Jahre lang als Papststadt diente, hat noch nichts von ihrer eindrucksvollen Atmosphäre verloren. Ich setze mich und verschaffe mir einen Überblick. Langsam erwacht die Stadt. Jogger laufen die Treppen hinauf und wieder hinunter, Kaffeehäuser und Geschäfte werden geöffnet, Tische und Stühle in den Schanigärten werden für die Besucher vorbereitet.

Und als die Glocke des Palastes zur vollen Stunde ertönt, scheint es, als würde die Zeit für einen kurzen Moment innehalten. Nach einem kurzen Besuch des Palastes genieße ich die letzen warmen Sonnenstrahlen an diesem besonderen Ort, bevor es wieder zurück an Bord und zurück nach Lyon geht.

Zu Besuch bei den Musketieren

Etwa 30km nordöstlich von Lyon liegt das mittelalterliche Dorf Pérouges, in dem der Film „Die drei Musketiere“ gedreht wurde. Je näher ich dem Hauptplatz komme, umso intensiver strömt der Duft der Galette de Pérouges, einer franzö-sischen Süßspeise, entgegen. Durch ein kleines Fenster beobachte ich zuerst die Herstellung dieser warmen Spezialität. Doch dann kann ich nicht widerstehen und kaufe mir auch ein Stück, um es dann gleich zu vernaschen. Die Kombination aus Germteig, Butter und Zucker, der beim Hineinbeißen noch etwas knistert - einfach herrlich!

Bald führt der Weg jedoch zurück auf das Schiff und zur Ausgangs- und Endstation der Reise. Wundervolle Eindrücke und Melodien bleiben in meiner Erinnerung. Und schon trällere ich leise vor mich hin: „Ich komme wieder!“ Waltraud Stoiber

Fotos: A-Rosa Flusskreuzfahrten, Waltraud Stoiber

Infos zum Schiff und zur Reise

A-Rosa Luna / Stella 

Reederei: A-Rosa Flussschiff GmbH Baujahr: 2004/2005
Größe: 125,8m Länge, 11,40m Breite, 1,60m Tiefgang 5,90m über Wasser, 4 Decks (inkl. Sonnendeck)
Kapazität: 86 Außenkabinen mit einer Größe von je ca. 15m2, davon 57 Kabinen mit französischem Balkon, max. 174 Passagiere

Aktivitäten: größter Wellnessbereich (135 m2) aller im Dienst befindlichen Flussschiffe; Fitness-Bereich: Laufbänder, Fitness-Check, Fitnessprogramm mit ausgebildeten Trainern, Trekkingfahrräder für Landausflüge, beheizbarer Erlebnis-Pool 28m2 (4 x 7m) mit Gegenstromanlage
Entertainment: individuell entwickelte Abendprogramme mit professionellen Entertainern und Gastkünstlern
Gastronomie: Marktrestaurant mit Live Cooking, Innenbereich (168 Plätze) und Außenbereich (144 Plätze), Day Lounge/Weinwirtschaft, Bar und Tanzfläche

Die Reederei: Die deutsche A-ROSA Flussschiff GmbH mit Sitz in Rostock ist mit ihren modernen Kreuzfahrtschiffen auf die Fahrtgebiete von Donau, Rhein/Main/Mosel sowie Rhône/Saône spezialisiert. Ab März 2017 wird es auch erstmals Reisen auf der Seine, mit Start- und Zielhafen Paris, geben. In dem Tarif „Premium alles inklusive“ sind alle Bereiche des Schiffes nutzbar: Buffets, hochwertige Getränke, Nutzung des SPA- und Fitnessbereichs und vielen weiteren Inklusivleistungen - Weitere Infos unter: www.a-rosa.de

Dieser Artikel wurde verfasst von:

Senior Editor / Projektmanagement

Waltraud Stoiber ist seit 2010 Teil des Teams und konzentriert sich hauptsächlich auf unser Geschäftsreise- & MICE-Magazin tma – travel management austria. Aber schönen Reisen ist sie niemals abgeneigt.

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